Freier Autor
Gewalt und Hass gegen LGBTIQ* nehmen in Deutschland drastisch zu.
Unter dem Motto: Queers against violence setzen wir uns für eine bessere Bekämpfung von Hass und Gewalt gegen LGBTIQ* ein und fordern: Besserer Schutz und null Toleranz für Straflosigkeit, denn LGBTIQ* sind keine Menschen zweiter Klasse!
Facts:
50% Anstieg lgbtiq* feindlicher Straftaten in 2021 in Deutschland [1]
23% der betroffenen queeren Personen haben nach einer Gewalttat Angst vor homo- oder transfeindlichen Reaktionen der Polizei [2]
13 % der LGBTIQ* Personen in Deutschland haben in den letzten 5 Jahren Erfahrungen mit Übergriffen gemacht [2]
Bekannt aus:
Bereits über
Unterschriften
Petition
In den letzen Jahren steigen die Straftaten von lgbtiq*-feindlicher Hasskriminalität in Deutschland immer weiter an. Mit ingesamt 1.051 registrierten Fällen in 2021 ergibt sich ein Anstieg von über 50 % im Vergleich zum Vorjahr.[1] Aufgrund unzureichender Erfassung wird nur ein Bruchteil dieser Straftaten entsprechend klassifiziert. Die Dunkelziffer wird von Experten auf über 80 % geschätzt.[2] Somit stehen für Prävention und Aufklärungsarbeit keine ausreichenden Daten zur Verfügung. Straftaten gegen queere Menschen dürfen nicht vertuscht werden! Null Toleranz für Straflosigkeit! JETZT!
Warum sind LGBTIQ* besonders gefährdet Betroffene von Hass- und Gewaltstraftaten zu werden?
-
Vorurteile und Diskriminierung: Vorurteile und Stigmatisierung erhöhen das Risiko für queere Menschen Opfer von Hass und Gewalt zu werden und fördern die Entstehung von Victim Blaming (Täter-Opfer-Umkehr).
-
Entmenschlichung: Hass- und Gewaltverbrechen können auch durch die Entmenschlichung von Opfern entstehen. Wenn jemand als "nicht-menschlich" oder "minderwertig" betrachtet wird, kann es einfacher sein, ihm gegenüber Gewalt anzuwenden.
-
Mangelnde Aufklärung und Unterstützung: Vorurteile und Stigmatisierung innerhalb der Polizei können die Aufklärung von Verbrechen gegenüber queeren Menschen erschweren und Victim Blaming fördern.
-
Gruppendynamik: In manchen Fällen können Gruppen von Menschen, die ähnliche Vorurteile und Feindseligkeiten gegenüber einer Gruppe teilen, sich gegenseitig ermutigen, Verbrechen gegen LGBTQI* zu begehen. Auch gesellschaftliche Stimmungen spielen eine Rolle.
Warum ist das wichtig?
Wenn Straftaten nicht verfolgt werden, können Täter:innen ihre Tat rechtfertigen und ihr Verhalten rationalisieren, um ihre Handlungen als notwendig, legitim oder sogar rechtmäßig darzustellen. Dadurch können solche Taten im schlimmsten Fall normalisiert werden. Zudem ist eine mangelnde Strafverfolgung ein wichtiger Faktor, der es ermöglicht, dass Verbrechen von der Öffentlichkeit übersehen werden und Straftaten gegenüber besonders gefährdeten Gruppen wie LGBTIQ* nicht als Verletzungen gegenüber "echten" oder "vollwertigen" Menschen wahrgenommen werden. Zudem wird Victim Blaming (Täter-Opfer-Umkehr) durch Mängel und Diskriminierung in der Strafverfolgung begünstigt.
Hauptforderungen:
- Bundesweit einheitliche Datenerfassung von Hass und Gewaltverbrechen gegenüber LGBTIQ* für Präventionsmaßnahmen.
- Verpflichtende Schulungen, Weiterbildungen und Sensibilisierung für Anti-Diskriminierung gegenüber LGBTIQ* von Polizei und Staatsanwaltschaft.
- gemeinsame Strategie gegen LGBTIQ*-feindliche Gewalt von Bund und Ländern.
- Beauftragung der Bundesregierung einer unabhängigen Expert:innenkommission.
Mit Unterstützung von:
Aktion in Hamburg: Der Kiez ist bunt
Mit der Aktion ,,Der Kiez ist bunt" haben wir im November 2021 mit ,,Deine Stimme gegen Hass", verschiedenen LGBTIQ* Vereinen und der Wunderbar ein gemeinsames Zeichen gegen lgbtqi*-feindliche Hasskriminalität auf dem Hamburger Kiez St. Pauli gesetzt. Bars, Geschäfte und der FC. St. Pauli hissten Regenbogenfahnen auf dem Kiez. Hintergrund war der gewaltsame Übergriff auf zwei Gäste einer Hamburger Schwulenbar.
Presse:
01.10.2021: Die ersten 20.000 Unterzeichner*innen
01.11.2021: Über 40.000 Unterzeichner*innen
24.11.2021: Mit der Aktion ,,Der Kiez ist bunt" setzen wir ein gemeinsames Zeichen gegen lgbtiq*-feindliche Hasskriminalität in Hamburg St. Pauli.
Presseberichte:
Hamburger Morgenpost (25.11.2021)
Männer* Media (23.11.2021)
01.12.2021: Zum ersten Mal in der 70 jährigen Geschichte der Innenministerkonferenz wurde über das Thema Hasskriminalität gegenüber LGBTIQ* gesprochen. Konkrete Handlungen wie z.B. einheitliche Datenerfassung bleiben leider aus.
Pressebericht: Spiegel Politik (19.12.2021)
29.03.2022: Ungebremster Anstieg geht weiter:
Über 1000 Straftaten von Hasskriminalität in 2021: Jeden Tag drei Fälle in Deutschland:
Laut der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine schriftliche Frage der Abgeordneten Ulle Schauws (Bündnis 90/ Die Grünen) wurden 2021 insgesamt 1.051 Straftaten im Bereich der Politisch-Motivierten Kriminalität Unterthemenfeld "Geschlecht/Sexuelle Identität" UND/ODER "Sexuelle Orientierung" registriert. Damit erreicht Deutschland einen neuen Höchststand. Im Vergleich: 2020 wurden insgesamt 782 Straftaten von LGBTIQ* feindlicher Hasskriminalität erfasst.
04.09.2022: Süddeutsche Zeitung: Angriff auf CSD: Wie der Hass auf LGBTIQ in Deutschland zunimmt
05.12.2022: Siegessäule: Deutlicher Anstieg der queerfeindlichen Straftaten in Berlin
22.02.2023 :Queer.de: ILGA-Europe Jahresbericht: 2022 war das gewalttätigste Jahr für LGBTIQ*, Queer.de
06.03.2023: Süddeutsche Zeitung: Straftaten gegen queere Menschen in Bayern nehmen stark zu
31.03.2023: Queer.de: Zahl der queerfeindlichen Straftaten explodiert weiter
22.09.2023: Queer.de Neue Studie: Queerfeindlichkeit in Deutschland nimmt rasant zu
Arte-Doku: Hass gegen Queer vom
30. April 2023. Verfügbar in der ARD Mediathek hier.
TW: Gewalt, Queerfeindlichkeit.