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LGBTQ* und Menschenrechte
Gewalt, gesellschaftliche Diskriminierung und Stigmatisierung gehören auch heute noch zum Alltag vieler querer Menschen.
LGBTQ* und Menschenrechte:
LGBTIQ* gehören in vielen Kontexten zu besonders betroffenen Personen, die patriarchalen Gewalt und Unterdrückung ausgesetzt sind. Fehlende Partnerschafts- oder Antidiskriminierungsgesetze verhindern auch heute noch in vielen Ländern eine Gleichstellung.
UN Bericht über Lage der Menschenrechte für LGBTQ*
Menschenrechte umfassen auch die Rechte von LGBTQ* Personen. [1]
Laut dem 2011 veröffentlichten Bericht des UN-Hochkommissariat für Menschenrechte gehören zu den Verletzungen der Menschenrechte gegenüber LGBTQ*: „Tötungen, Vergewaltigungen und körperliche Angriffe, Folter, willkürliche Inhaftierungen, die Verweigerung des Rechts auf Versammlung, freie Meinungsäußerung und Information sowie Diskriminierung in den Bereichen Erwerbstätigkeit, Gesundheit und Bildung”. [2]
Die UN spricht sich klar gegen diskriminierende Gesetze und Praktiken aufgrund der sexuellen Orientierung aus, die queere Menschen zur Zielscheiben macht. 2006 wurden die sogenannten Yogyakarta-Prinzipien zur Anwendung der Menschenrechte in Bezug auf die sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität von Menschenrechtsexpert:innen im indonesischen Yogyakarta entwickelt und sollen ein globalen Standard für die Sicherung von Menschenrechten für LGBTQ* sein. [3] Im Februar 2023 forderte die Menschenrechtskommissarin des Europarats, Dunja Mijatovic, sogenannte Konversionstherapien zur Änderung der sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität von LGBTQ* zu untersagen. [4]
Gewalt und Hass: Häufigste Verletzung von Menschenrechten gegenüber LGBTQ*
Hass und Gewalt gehörte zu den häufigsten Verletzungen der Menschenrechte gegenüber LGBTQ*. In vielen Fällen wird durch religiöse und politische Führer ein Klima des Hasses geschürt. Queere Menschen sollen eingeschüchtert und in die Unsichtbarkeit gedrängt werden. Verfolgung und Ausgrenzung, auch durch die eigene Familie, können zu Armut und einem Leben am Rand der Gesellschaft führen. Gewalt gegenüber LGBTQ* bleibt oft ohne Konsequenzen für die Täter*innen, wenn queere Mensch nicht als ,,vollwertige Menschen" angesehen werden. Polizei und andere Staatsorgane verweigern in vielen Ländern sogar oftmals die Hilfe oder können auch selbst an der Hetze, Erpressung und Gewalt beteiligt sein. [5]
Aktuellen haben 12 Staaten in ihrer Verfassung ein ausdrückliches Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung/ Identität. Deutschland gehört nicht dazu.
Ein wichtiger Erfolg in jüngster Zeit ist die Verabschiedung der Resolution für LGBTQ* der Vereinten Nationen im Juni 2022 . Diese verurteilt Gewalt und Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität und ruft alle Staaten dazu auf, diskriminierende Gesetze und Politiken abzuschaffen und wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um Gewalt und Diskriminierung vorzubeugen und zu verfolgen. [6] Fakt ist: LGBTQ*-Rechte sind Menschenrechte und keine Sonderrechte.
[1] https://www.un.org/depts/german/menschenrechte/erklaerung-lgbt.pdf
[2] https://dgvn.de/meldung/auch-lgbti-rechte-sind-menschenrechte
[3] https://www.lsvd.de/de/ct/3359-yogyakarta-prinzipien
[4] https://www.coe.int/en/web/commissioner/-/nothing-to-cure-putting-an-end-to-so-called-conversion-therapies-for-lgbti-people
[5] https://www.lsvd.de/de/ct/1245-LGBT-Rechte-weltweit
[6] https://documents-dds-ny.un.org/doc/UNDOC/GEN/G22/407/77/PDF/G2240777.pdf?OpenElement
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