Adrian Back (24) lebt in Nitra in der Slowakei und arbeite dort als Social Media Manager.
Adrian, wie siehts du derzeit die Akzeptant von LGBTQ* in der Slowakei?
Die Slowakei hat noch einen langen Weg zur gesellschaftlichen Akzeptanz von LGBTQ*-Menschen vor sich. Die Verfassung verbietet Ehen von gleichgeschlechtlichen Paaren und es gibt keine andere Form der rechtlichen Anerkennung dieser Paare ( z. B. registrierte Partnerschaften).
Gibt es in der Solwakei eine queere Szenen?
Vor zwei Jahren gab es die ersten Pride in Bratislava. In der Hauptstadt selbst ist die Atmosphäre für LGBTQ* zusehen entspannter. In den Hipster Viertel der Stadt entstehen langsam erste Gay Bars und Clubs. Es gibt eine eigene Webseite: Queer Slovakia, dort kann sich über aktuelle Veranstaltungen und Gay Partys informieren.
Es gibt in Bratislava viele angesagte und künstlerische Orte, Bars, Cafés und Restaurants die sich auf die junge Szene konzentrieren. Dort ist man auch als schwules Pärchen gerne gesehen.
Wie sieht die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber queeren Menschen aus?
Die Slowakei verfügt zwar über ein entsprechendes Antidiskriminierungsgesetz, aber das Problem ist die gesellschaftliche Akzeptanz. Es gibt auch einige liberale Parteien, die versuchen unsere Rechte zu stärken, aber leider werden LGBTQ*-Themen von vielen Politiker*innen weiterhin verdrängt. Viele homosexuelle Menschen wandern in den letzen Jahre in liberaler geprägte europäische Nachbarländer (insbesondere in die tschechische Hauptstadt Prag) ab. Einige Organisationen kämpfen mittlerweile für unsere Rechte, aber trotzdem fühle ich mich nicht sicher, wenn ich mit meinem Freund in der Öffentlichkeit Händchen halten oder ihn küssen würde. Zu meiner Sicherheit tuen es das deswegen nicht.
Manchmal habe ich Angst, dass ich wegen dieser Situation in Zukunft auswandern muss. Ich möchte in eine Land leben, dass mich akzeptiert, so wie ich bin, sagt der 24-jährige.
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